Verhütung

Verhütung als Teil der Familienplanung:

1. Natürliche Methoden

• Temperatur messen, mit und ohne Computer
• Zyklus - Kontrolle
• vaginale Zervix-Schleimkontrolle
• Koitus interruptus ("Aufpassen")

Diese Methoden sind nur zu empfehlen, wenn eine stabile Beziehung besteht und eine allfällige Schwangerschaft keine Drama ist, da die Sicherheit (Pearl Index) nicht so hoch ist.

2. Chemisch-mechanische Methoden

• Kondome mit spermizider Creme
• Femidom
• Pessare mit spermizider Creme
• Diverse intrauterine Spiralen/ IUD's:
• Mirena, Kyleena oder Jaydess Spirale (Hormonspirale). Das enthaltene Hormon ist Levonorgestrel und entspricht dem Gelbkörperhormon. Die Wirkung ist sehr lokal - womit der normale hormonelle Zyklus erhalten bleibt - bei reduzierter oder ausbleibender Menstruationsblutung.
• Kupferspirale, Kupferball, Kupferkette

Die Spiralen (insbesondere die niedrig-dosierten und etwas kleineren IUD's wie Kyleena & Jaydess) setzen wir auch jungen Patientinnen ein, die die hohe kontrazeptive Sicherheit sowie die häufig stark reduzierte Blutungsstärke sehr schätzen. Über das genaue Vorgehen bzgl. Einlage beraten wir Sie gerne in der Sprechstunde.

3. Hormonelle Methoden

• div. Pillen (kombinierte Pillen mit Entinylestradiol oder Estrogen und einem Gestagen oder eine Gestagen-Mono Pille, die nur Gestagen enthält)
• subcutane Hormonstäbchen (Implanon)
• Hormonpflaster
• Hormon-Vaginalringe

Die Pille ist nach wie vor das am häufigsten verschriebene/ verwendete Kontrazeptivum. Es zeichnet sich durch eine allgemein gute Verträglichkeit, flexible Einsetzbarkeit sowie einen ebenfalls hohen kontrazeptiven Schutz aus. Auf evtl. Nebenwirkungen kann durch eine Anpassung der Zusammensetzung der Pille meist gut reagiert werden. Vor Ersteinnahme wird ein ausführliches Anamnese-/ Gepräch geführt, um etwaige Risikofaktoren herauszufinden und die Einnahme sowie das Verhalten bei Vergessen der Pille zu besprechen.

Gerne dürfen Sie sich auch im "Notfall" bei uns melden: gerne beraten wir Sie bzgl. Einnahme der "Pille danach". Die seit 2009 zugelasse ellaOne® kann bis 5 Tage bzw bis 120 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr angewendet werden. Die bereits seit vielen Jahren bekannte levonorgestrelhaltige Notfall-Pille (zB NorLevo®) muss innerhalb von 72 Stunden eingenommen werden. Die Pillen sind wirkungslos, wenn die Einnahme am Tag des Eisprungs oder einen Tag nach dem Eisprung erfolgt.
Stillende Mütter sollten levonorgestrelhaltige Präparate direkt nach dem Stillen einnehmen und dann 8 Stunden nicht stillen. Einige Fachleute empfehlen, zusätzlich bis zu 24 Stunden nach der Einnahme die Muttermilch zu verwerfen. Nach Einnahme ulipristalhaltiger Präparate sollte 36 Stunden lang nicht gestillt, die Muttermilch also abgepumpt und verworfen werden.
Bei Erbrechen innerhalb von 3 Stunden nach der Einnahme muss die Einnahme der „Pille danach” wiederholt werden.

Wussten Sie, dass auch die Kupferspirale als Notfallkontrazeption zugelassen ist ? Sie kann bis 120 Stunden nach der Risikosituation eingelegt werden.